Mit dem Fortschritt in der Luftfahrttechnik nahm der Traum des Menschen vom Fliegen reale Formen an. Während der Italiener Leonardo da Vinci im 15./16. Jahrhundert die ersten Flugmaschinen entwarf, ließen die französischen Brüder Joseph Michel und Jacques Étienne Montgolfier am 04. Juni 1783 den ersten Heißluftballon in die Luft steigen.
Von der Luftfahrt zur Raumfahrt
Trotz der zahlreichen Niederlagen und Rückschritte wurde die Weiterentwicklung der Flugtechnik immer Erfolg versprechender. Mit dem Luftschiff Hindenburg konnten bereits mehrere Passagiere binnen kurzer Zeit den Atlantik überqueren. Nach vielen erfolgreichen Flügen ging die Hindenburg 1937 bei der Landung in Flammen auf, was zur ersten großen Katastrophe in der Luftfahrt führte. Doch die Forschung schritt weiter voran. Die ersten Raketen wurden für militärische Zwecke zu Beginn der vierziger Jahre geschaffen. Dabei wurden Höhen von anfänglich 90 Kilometern und durch kontinuierliche Verbesserungen sogar letztendlich 184 Kilometern erreicht. Zu Beginn der Raumfahrt lag Russland mit dem Sputnik-Programm weit vorn. Im Jahr 1957 wurde mit der Hündin Laika erstmals ein Lebewesen ins Weltall befördert. 1960 wurden zwei Hunde mit der Sputnik 5 ins Weltall geschickt und kehrten sogar wohlbehalten auf die Erde zurück. Als erster Mensch umkreiste der Russe Gargarin 1961 die Erde und den ersten Spaziergang im Weltall unternahm 1965 der Russe Leonow.
Die Weltraummission der USA
Wegen der Erfolge Russlands in der Raumfahrt war es für die USA von militärischer Bedeutung, dass das eigene Raumfahrtprogramm forciert wurde. Innerhalb weniger Jahre gelang den Amerikanern im Jahr 1967 ein bemannter Flug in die Erdumlaufbahn. Im Jahr darauf wurde erstmals mit der Apollo 8 der Mond umrundet. Am 20. Juli 1969 war es dann endlich soweit. Die Crew von Apollo 11 hielt das im Jahr 1961 von J. F. Kennedy gegebene Versprechen, dass bis zum Ende des Jahrzehntes ein Mensch auf dem Mond landen und sicher zur Erde zurück kehren würde. Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Erdtrabanten mit den legendären Worten: "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit".
Die Forschung im Weltall
Mit der Mondlandung 1969 wurde der Grundstein für eine weitreichende Weltraumforschung gelegt. Die russische Raumstation Mir erlaubte längere Aufenthalte im Weltall sowie zahlreiche wissenschaftliche Experimente. Mit der Mir wurde die Chance der internationalen Zusammenarbeit in der Weltraumforschung geschaffen. Es wurde die Möglichkeit eingeräumt, dass sowohl die russischen Sojus-Raumschiffe wie auch die US-amerikanischen Space Shuttles andocken konnten. Der japanische Journalist Akiyama hielt sich erstmals im Jahr 1990 in der Mir auf. Im darauf folgenden Jahr waren die britische Naturwissenschaftlerin Helen Sharman und der österreichische Elektrotechniker Franz Viehböck beim Flug der Sojus TM-13 für sieben Tage Gäste auf der russischen Raumstation.