Am 29. September fand in Österreich die 25. Nationalratswahl statt. Es war die erste nach der 2007 beschlossenen Verlängerung der Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre. 6 Parteien konnten sich dabei über die Sperrklausel von 4 Prozent hinwegsetzen und dürfen somit in den Nationalrat einziehen. Die Wahlbeteiligung der knapp 6,4 Millionen wahlberechtigten Österreicher lag bei 74,9 Prozent, was einen leichten Rückgang im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Damals lag die Wahlbeteiligung noch bei 78,8 Prozent. Etwa 1,9 Prozent der abgegebenen Stimmen waren ungültig.
Wie schon im Jahr 2008 waren es erneut die beiden großen Volksparteien SPÖ und ÖVP, die in der Wählergunst sanken und Stimmen einbüßten, was vor allem der FPÖ mit 20,51 Prozent sowie den Grünen mit 12,42 Prozent und der liberalen Partei Das Neue Österreich, die sich erst im Oktober des vergangenen Jahres gründete und mit ihren knapp 5 Prozent auf Anhieb den Sprung in den Nationalrat schaffte, zu Gute kam. Auch das ebenfalls erst im September letzten Jahres von dem umstrittenen Milliardär Frank Stronach gegründete Team Stronach, schaffte mit seinen 5,73 Prozent den sofortigen Einzug in den Nationalrat. Der ganz große Verlierer der Wahl bleibt aber das 2005 gegründete rechtspopulistische Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ), dass nach zuletzt zwei Einzügen in den Nationalrat diesen diesmal deutlich verpasste und nur 3,53 Prozent der Stimmen erhielt, was einen Verlust von 7,17 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet. Wie schon vor fünf Jahren werden sich SPÖ und ÖVP wohl auch diesmal auf eine große Koalition einigen und die Regierung stellen, deren Mehrheit mit aktuell knapp über 50 Prozent der Stimmen aber immer weiter schrumpft. Kamen die beiden Parteien bei den Nationalratswahlen 2006 nämlich noch auf zusammen fast 70 Prozent, waren es zwei Jahre darauf schon nur noch knapp 55. Die große Koalition scheint also weder bei den Anhängern der SPÖ, die diesmal noch 26,82 Prozent der Stimmen erhielt, was einen Verlust von 2,44 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl bedeutet, noch bei denen der ÖVP, die mit ihren 23,99 Prozent 1,99 Prozent einbüßte, auf große Sympathie zu stoßen. Für die SPÖ war es sogar das schlechteste Abschneiden aller Zeiten. Von den insgesamt 183 Sitzen im Nationalrat entfallen durch dieses Ergebnis 52 auf die SPÖ, 47 auf die ÖVP, 40 auf die FPÖ, 24 auf die Grünen, 11 auf das Team Stronach sowie 9 auf Das Neue Österreich.
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